Nationales Natur-Erbe

"Hute am Seilerberg"

(ehemals Freifläche des Truppenübungsplatz Habichtswald-Ehlen)

Bei der Freifläche des ehemaligen Truppenübungsplatz oberhalb von Habichtswald-Ehlen handelt es sich um ein besonders wertvolles (weil großes) halboffenes Gelände. Seit dem 06.05.2015 ist dieses Eigentum der hessischen NABU-Stiftung:

 

https://hessen.nabu.de/wirueberuns/organisation/Stiftung/18385.html

 

Nicht zu verwechseln mit unserer NABU-Gruppe Habichtswald, die jedoch über eine Arbeitsgruppe eingebunden ist. Ziel ist der Erhalt des halboffenen Charakters durch einen Pächter mit Beweidung (Schäfer) und ein teilweiser Rückbau der mittleren Wege bei Erhalt des Rundweges. Der geschlossene Fichtengürtel soll umgestaltet, bzw. im Laufe der Zeit Mischwald werden. Das Gelände soll für Spaziergänger zugänglich bleiben. Im Bereich jenseits des obersten Weges existieren zahlreiche Feuchtbiotope, die es ebenfalls zu erhalten gilt.

Dies ist ein großes, neues Naturschutzprojekt. Interessierte/Engagierte sind willkommen.
Kontaktmöglichkeit: ronald.schwerin@web.de.

 

 

Ansprechpartner sind:

- Dina Schmidt (Stiftung Hessisches Naturerbe): Dina.Schmidt@hessisches-naturerbe.de

- Bernd Enders (NABU Habichtswald): enders.ehlen@gmail.com
- Uwe Nord (Bundesforst): uwe.nord@bundesimmobilien.de


 

 Foto: Unsere Wandergruppe und ein Teil der Herde auf gemeinsamen Zug über die Hute

 

 

Familienwanderung auf der Hute am Seilerberg

 

 

Letzten Sonntag kamen 20 Interessierte zu einer von Bernd Enders (NABU Habichtswald) geführten Wanderung über die Hute am Seilerberg zusammen. Bei der Hute handelt es sich um die 183 ha große Freifläche des ehemaligen Truppenübungsplatzes Ehlen, seit 2015 Schutzgebiet der NABU Stiftung Hessisches Naturerbe. Es gab viele Informationen über die Entwicklung des Geländes zum Schutzgebiet, über Artenvorkommen, das Beweidungskonzept, die derzeitigen Forstarbeiten aufgrund des Fichtensterbens (der äußere Fichtengürtel soll mit der Zeit Mischwald werden), das Wegekonzept und vieles mehr.

 

Ein Highlight, vor allem auch für die 4 Kinder, war der Besuch des Schäfers mit seiner Herde. Der Schäfer, Herr Markon, erklärte z.B. die Zusammensetzung der Herde (verschiedene Schaf- und Ziegenrassen), die Besonderheiten der Hüte- und Herdenschutzhunde und ging auch auf die heutigen schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ein. Nach wie vor wird (möglichst in Habichtswald oder näherer Umgebung) eine Hofanlage oder Betriebsfläche für die Schafherde zum Kauf (evtl. Pacht) gesucht. Dies wäre aus unserer Sicht auch ein Gewinn für den Naturschutz. Aufgrund des jetzigen Provisoriums, insbesondere für die Wintermonate, kann die Herde kaum vergrößert werden, was aber wünschenswert wäre. Die Beweidung erhält die halboffene, besonders artenreiche Hutelandschaft, die sonst zunehmend verbuschen würde.

 

Allen Teilnehmern hat die Wanderung sichtlich Freude gemacht und die 4 Kids haben super durchgehalten, eine aus unserer Sicht rundum gelungene Veranstaltung.

 

Unser nächstes offenes Gruppentreffen findet am Freitag, den 06.09.2019, 18:30 Uhr, in unserer Vereinshütte "Sommerwiese" statt (Wegbeschreibung siehe Website), zu dem alle Interssierten herzlich willkommen sind.

 

 


 

NABU Habichtswald/Waldjugend Warmetal

 

Mahd Hute am Seilerberg

 

 

Der besondere ökologische Wert der Hute am Seilerberg (= ehemaliger Truppenübungsplatz Ehlen) liegt u.a. in den großen (halb-) offenen Wiesenbereichen, eine Landschaftsform, die im Laufe der Jahre immer seltener geworden ist und einer Pflege (z.B. durch Beweidung) bedarf um nicht zu zu wachsen. Dem diente auch ein besonderer Arbeitseinsatz unserer NABU - Gruppe zusammen mit der Waldjugend Warmetal. Im oberen Bereich des Geländes hat sich Landreitgras sehr verbreitet. Dieses horstbildende Gras überdeckt mit der Zeit alle anderen Pflanzen. Die dortige Artenvielfalt, deren Erhalt unser Ziel ist, nimmt dann sehr stark ab. Bei diesem Gras besteht das Problem, dass eine Beweidung mit Schafen allein nicht reicht, da die Schafe die älteren Triebe nicht gerne fressen. In früheren Zeiten mit gemischter Beweidung und z.B. Heugewinnung war dies weniger ein Problem als heutzutage. Ein weiteres Problem besteht darin, dass das Gelände in dem oberen Teil der Hute so uneben ist, dass man nicht mit großen Maschinen arbeiten kann.

 

 

In Absprache mit der Eigentümerin der Fläche, der NABU - Stiftung hessisches Naturerbe, mähten wir daher in Handarbeit ein Teilstück als gezielten Versuch der Landreitgras-Bekämpfung. Gemäht wurde mit einem Balkenmäher. Alles Schnittgut wurde in Handarbeit zusammen gerecht und auf einen Haufen gefahren, eine Arbeit, bei der wir froh über jede helfende Hand waren. Bei schönen Wetter ging es aber gut voran, wir waren stolz auf unsere Leistung und am Ende gab es noch einen gemeinsamen Imbiss. In den nächsten Wochen wird der Schäfer die Fläche gezielt nachbeweiden und in den nächsten Monaten werden wir das Ganze wiederholen. Wir hoffen, dass sich unser Einsatz lohnt, das schwer zu bekämpfende Gras nachhaltig zurückgedrängt wird und seltene Pflanzen (z.B. die dortigen seltenen Borstgras-, = Magerrasen-Pflanzengesellschaften) weiter da leben können.

  

Juni 2019, Ronald Schwerin


Mai 2019: Neues von der Hute am Seilerberg / Verkehrswegesicherung/ Fichtenentnahme

 

 

 

Seit 2015 ist die "Hute am Seilerberg" (Freifläche des ehemaligen Standortübungsplatzes Ehlen) im Eigentum der NABU-Stiftung Hessisches Naturerbe.

 

Das artenreiche Grünland beherbergt Reste von selten gewordenen Borstgrasrasen und mageren Flachland-Mähwiesen. Über den Wiesen fliegen Neuntöter und Rotmilan und in den Kleingewässern lebt der gefährdete Kammmolch.

 

 

 

Während der militärischen Nutzung wurden auf der Fläche des heutigen Nationalen Naturerbes „Hute am Seilerberg“ Fichtenwälder zum Zwecke des Sicht- und Lärmschutzes gepflanzt. In weiten Grenzbereichen des Gebietes steht heute ein dichter Waldgürtel, welcher hauptsächlich mit Fichten bestockt ist. Die Stürme der letzten Winter sowie die Trockenheit des Sommer 2018 brachten viele der bis dahin vitalen Fichten in Stresssituationen. Anschließender Borkenkäferbefall hat zum Absterben eines nicht unerheblichen Anteils geführt. Ein weiterer, deutlicher sichtbarer Anteil der Fichten ist inzwischen befallen.

 

 

 

Um die „Hute am Seilerberg“ weiterhin für Besucher begehbar zu halten, wird die NABU-Stiftung in naher Zukunft abgestorbenen Fichten im Zug der Verkehrssicherung entnehmen lassen. Die Gefahr, dass tote Bäume auf Wege fallen oder Zugänge zum Gebiet versperren, soll minimiert werden.

 

Die Maßnahmen, welche durch ein externes Forstunternehmen unter Leitung des Bundesforstamtes durchgeführt werden, werden schon Mitte Mai beginnen. Neben der Verkehrssicherung dient die Entnahme der befallenen und toten Bäume auch dem Waldschutz.

 

 

 

Dass diese Maßnahmen in der Vegetationszeit umgesetzt werden müssen, ist im rasch angestiegenen akuten Käferbefall begründet. So schnell wie möglich soll ein Ausbreiten eingedämmt sowie die Gefahr durch umstürzende Bäume verhindert werden.

 

 

 

Die NABU-Stiftung bittet Besucher, die Bereiche, in denen forstliche Arbeiten stattfinden, weiträumig zu meiden.

 

 

 

 

 

Ansprechpartnerin der NABU-Stiftung Hessisches Naturerbe: Dina.Schmidt@hessisches-naturerbe.de

 

HNA vom 21.12.2018

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Neues von der Hute am Seilerberg / Wegekonzept


Seit 2015 ist die "Hute am Seilerberg" (Freifläche ehemaliger Truppenübungsplatz Ehlen) im Besitz der NABU-Stiftung Hessisches Naturerbe. Nachdem die Entwicklungskonzepte mit den Behörden abgestimmt sind (die "Hute" ist auch FFH-Gebiet (nach der Flora-Fauna-Habitatrichtlinie ausgewiesenes europäisches Schutzgebiet), kommt nun auch das Wegekonzept in die konkrete Planung, bzw. Umsetzung.


Die NABU-Stiftung möchte zwei Rundwege mit unterschiedlicher Länge zu Wanderwegen ausweisen. Sie sollen nach Möglichkeit an das Wegenetz des Naturparks angebunden werden. Infotafeln sowie entsprechende Hinweisschilder werden erstellt und auf dem Plateau am oberen Rundweg wird ein kleiner Rastplatz angelegt.


Ausdrücklich ist seitens des NABU gewünscht, dass die "Hute" offen und einladend für Spaziergänger bleibt. Wichtig ist jedoch, dass der Besuch im Einklang mit dem Naturschutz steht, denn für viele Arten des Offenlandes stellt das Gebiet einen wichtigen Lebensraum dar. Am Himmel kreist der Rotmilan, Neuntöter sitzen auf den Hecken und Büschen und jagen Insekten, und in den zahlreichen Feldholzinseln suchen auch tagsüber Rehwild und Feldhasen Schutz. Auch bedrohten Insekten- und Amphibienarten bietet die „Hute am Seilerberg“ Lebensraum. Damit diese selten gewordenen Arten sich hier weiter entwickeln können, brauchen sie Ruhezonen, in denen sie bei der Nahrungssuche und beim Brüten nicht gestört werden. Foto: Blick von der Hute im Mai
Alle Besucher des Gebietes werden gebeten, die Hunde an der Leine zu halten und die Wege nicht zu verlassen.


Auf den Mahdflächen der „Hute“ hat die NABU-Stiftung schon Veränderungen speziell zum Schutz von Insekten vorgenommen. Die Flächen werden sehr spät gemäht und auf ausgewählten Abschnitten bleibt zum Schutz der Tiere das Gras bis zum nächsten Frühjahr stehen. Auch die Gewässer sollen renaturiert werden. Tief eingeschnittene Durchflüsse unter den Wegen sollen verfüllt und das Bachbett über flache Furten umgeleitet werden.


ronald.schwerin@web.de, www.nabu-habichtswald.de


Ansprechpartnerin der NABU-Stiftung Hessisches Naturerbe: Dina.Schmidt@hessisches-naturerbe.de

 

Veröffentlicht im Mai 2018

Neues von der Hute am Seilerberg


Seit 2015 ist die "Hute am Seilerberg" (ehemaliger Truppenübungsplatz Ehlen) im
Besitz der NABU-Stiftung Hessisches Naturerbe. Aus aktuellem Anlass möchten wir
über zwei Entwicklungs-Maßnahmen berichten, weitere Artikel folgen, da sich noch
viel mehr auf der Hute tut.
Es wurde ein detailliertes Weidekonzept entwickelt, das allerdings der bisherige
Schäfer nicht umsetzen konnte. Seit diesem Jahr baut ein neuer Schäfer seine
Herde auf. Anwohner haben vereinzelt Kritik geäußert, da die Hunde des Schäfers
wild bellen, wenn man am Gehege vorbei geht. Allerdings ist dazu zu sagen, dass
die Anlage vom Veterinäramt abgenommen wurde und nur vorübergehend dort
stehen soll. Seitens der Stiftung wird ein Grundstück in der Nähe der Hute gesucht,
auf dem ein fester Unterstand für die Schafe und Hunde errichtet werden kann
(Pacht oder Kauf)! Sollte sich kein Grundstück finden, wird wahrscheinlich ein
Unterstand am Südrand der Fläche Richtung Autobahn gebaut. Wir bitten um
Verständnis für das derzeitige Provisorium und darum, dass diejenigen, die sich
durch die Hunde gestört fühlen, den Nahbereich um das Gehege meiden.
In den letzten Wochen wurde ein standortfremder Fichtenriegel in der Mitte der
Fläche abgeholzt. Die Freiflächen zum oberen Bereich der Hute werden dadurch
besser verbunden. Die Bäume wurden von einer Firma gehäckselt. Der Bundesforst,
der die forstlichen Arbeiten auf der Hute nach wie vor vornimmt, hat die Reste dann
abgebrannt. Dabei kam es zu zwei Feuerwehreinsätzen, offenbar, weil die Flammen
zweimal wieder aufloderten. Wir bedauern dies.


Ansprechpartnerin der NABU-Stiftung Hessisches Naturerbe:
Dina.Schmidt@hessisches-naturerbe.de

 

Veröffentlicht im Mai 2018

NABU Habichtswald

 

Naturerlebnistag auf der Hute am Seilerberg

 

Diesen Sonntag war es soweit: Auf der Hute am Seilerberg (ehemaliger Truppenübungsplatz Ehlen) fand ein Informationsnachmittag mit geführten Themenwanderungen statt. Wir hatten Glück mit dem Wetter, die Regenwolken zogen vorbei. Es kamen ca. 40 interessierte Bürger, die sich je nach Interesse in vier Gruppen aufteilten: Eine Amphibiengruppe, eine Botanikgruppe, eine Ornithologengruppe und eine Gruppe Gebietsentwicklung. Die geplante Gruppe "Schäfer" kam leider nicht zustande, da die Schafe aufgrund der kalten Witterung derzeit noch nicht auf der Hute sind.

 

Für die Amphibiengruppe war eigens ein Fachmann der Eigentümerin der Fläche, der NABU-Stiftung Hessisches Naturerbe, aus Wetzlar angereist. Dieser konnte bei der Wanderung, sozusagen nebenbei, u.a. das Vorkommen von Kaulquappen der seltenen Geburtshelferkröte auf der Fläche nachweisen. Die Gruppe Gebietsentwicklung wurde von Hans-Bernd Schmidt, dem Vertreter der Stiftung bei uns vor Ort, geführt. So hatten interessierte Bürger, bzw. Anwohner die Gelegenheit aktuelle Informationen über die Planungen zu erhalten und Fragen zu stellen. Nach ca. 2,5 Stunden trafen sich alle Gruppen an einem zentralen Getränkestand für eine Erfrischung, die gerne angenommen wurde.

 

Wir haben eine solche Veranstaltung erstmalig ausprobiert und erhielten sehr positive Rückmeldungen. Wir haben mit diesem Naturerlebnistag versucht, viele verschiedene Interessen in einem Veranstaltungsrahmen zu ermöglichen. Dies gelang mit den tollen Themenwanderungen auch sehr gut. Leider konnte man aber nicht überall dabei sein. Aus meiner Sicht wäre ein moderierter Austausch der Gruppen nach den Wanderungen am Getränkestand noch gut gewesen, der so (nur) in kleinen Grüppchen standfand - eine Anregung für's nächste Mal.

 

Ansprechpartner der NABU-Stiftung Hessisches Naturerbe vor Ort: hans-bernd.schmidt@gmx.de

 Ansprechpartner NABU Habichtswald: ronald.schwerin@web.de, www.nabu-habichtswald.de

  

Terminhinweis: Unser offenes Gruppentreffen in unserer Vereinshütte Im Grund (Wegbeschreibung siehe Website) findet nicht am ersten Montag im Juni statt (da Feiertag), sondern ausnahmsweise am zweiten Montag (=12.06.) ab 18 Uhr.

 

09.05.2017

 

 

 

NABU-Habichtswald

 

NABU Habichtswald / Waldjugend Warmetal

 

Amphibienwanderung auf der Hute am Seilerberg

 

Letzten Samstag gab es auf der Hute am Seilerberg (ehemaliger Truppenübungsplatz Ehlen) eine besondere Veranstaltung. Eine vom Biologen Jürgen Oberstraß geführte Wanderung zu den Tümpeln im oberen Bereich der Hute ausgerichtet auf Kinder ab 6 Jahren und Jugendliche. Neben rund 15 Kindern der Waldjugend und einigen Erwachsenen (Eltern und vom hiesigen NABU) war auch Hans-Bernd Schmidt von der NABU Stiftung Hessisches Naturerbe, der Eigentümerin des Naturschutzgebietes, mit dabei.


Wie immer bei der Waldjugend, war die Stimmung (trotz kalten Wetters) ausgesprochen gut. Fast jedes Kind hatte einen Kescher mitgebracht. Unter Anleitung von Jürgen wurden eifrig und erfolgreich verschiedene Molche, Kaulquappen, Rückenschwimmer, Kleinlibellenlarven, Wasserschnecken, Wasserläufer und Köcherfliegenlarven gefangen, ins Schalen mit Wasser gesetzt und bestimmt. Ein besonderes Erlebnis war die Erlaubnis von Jürgen, die Molche (nach Befeuchten der Hände) kurzzeitig auch in die Hand nehmen zu dürfen. Die Waldjugendkinder waren begeistert, und es wurde die Absprache getroffen, dass die Waldjugendgruppe die Patenschaft für drei kleinere, nebeneinanderliegende Tümpel übernehmen möchte. An diesen Tümpeln wurden letzten Winter bereits die Bäume/Büsche mit Motorsägen massiv zurückgeschnitten um die Sonneneinstrahlung zu erhöhen. Da die Bäume und Sträucher wieder ausschlagen werden, kann die Waldjugend in den nächsten Jahren ab und zu mit Gartenscheren die dadurch wieder beginnende Verbuschung klein halten. Dies ist sehr sinnvoll, da für solche "Handarbeiten" kein (bezahlter) Profi Zeit hätte, für alle Beteiligte eine "win-win-Situation.


Natürlich wurden alle Tiere am Ende wieder sorgfältig zurückgesetzt. Übrigens (was alle Eltern aus Erfahrung wissen): Wir hatte 6 - jährige Kinder dabei, die Wanderung dauerte ca. 2,5 Stunden. Trotz der Kälte hielten diese völlig problemlos durch, mitgezogen von dem Spaß bei dieser besonderen Aktion. Ein großes Lob dafür auch an "die Kleinen".

 

04.03.2017

 

 

 

Müllsammlung auf der Hute am Seilerberg: zwei Anhänger voll!

 

NABU-Habichtswald / Waldjugend Warmetal

 

Schon lange geplant, fuhren am Samstag 10 Mitglieder der Waldjugend Warmetal und 3 Aktive des NABU mit Autos und Anhängern auf die Hute am Seilerberg (ehemals Truppenübungsplatz Ehlen). Seit Jahren lag dort an mehreren Stellen viel Müll: von meterlangem Stacheldraht, Folien von Gras-Silage über zahllose Flaschen bis hin zu verrosteten Auto- und Motorroller-Teilen, in einem Fall auch Sondermüll. Hatten wir an einer Stelle erst mal angefangen, sahen wir immer weiteren Müll, an einer Stelle in schier endlosen Mengen. Der Waldjugend machte das aber nichts aus. Das Wetter war kalt und sonnig. Wie immer ging es mit viel Enthusiasmus und Spaß zur Sache. Die Jungs fanden die zwei völlig verrosteten und zerfallenen Autowrack-Reste super spannend und schleppten alle tragbaren Teile heraus. Am Ende hatten wir zwei Anhänger voll Müll gesammelt, weit mehr als ursprünglich gedacht. Nach dem Sortieren war es mengenmäßig vor allem Altglas und Metall, das problemlos entsorgt werden konnte. Der Restmüll, weil auch erheblich mehr als ursprünglich gedacht, wurde säckeweise an die beteiligten Familien verteilt (die ein bisschen "Gute Miene zum bösen Spiel" machten, als wir damit anrückten, aber ganz tapfer mithalfen - danke dafür!).

 

Was mir persönlich ein Rätsel ist, sind die Mengen an Altglas (nicht nur Flaschen), die an einer Stelle offensichtlich dort mal "abgekippt" worden sein mussten (hier sind wir auch nicht fertig geworden), in einem Bereich, mittlerweile inmitten von Bäumen und Büschen, der heute kaum noch zugänglich ist. So alt, dass längst alle Etiketten verrottet sind, aber das Glas, auch die unzähligen Scherben, liegen da wie am ersten Tag, halb in der Erde, halb draußen. Dies als Appell bitte nachzudenken bevor, vielleicht auch nur gedankenlos, Glas in die Landschaft geworfen wird.

 
Gerade mit den begeisterten Kindern zusammen machen solche Aktionen auch uns Erwachsenen viel Freude.

 

Wir suchen weitere Aktive, die Lust haben bei uns mitzumachen. Wir sind eine Gruppe ganz gemischten Alters, Frauen und Männer und über die enge Zusammenarbeit mit der Waldjugend Habichtswald auch Kinder und Jugendliche. ronald.schwerin@web.de, www.nabu-habichtswald.de.


Kontaktmöglichkeit zur Waldjugend: junghabichte@web.de.

 

Artikel veröffentlicht am 14.11.2016

 

 

Foto: R. Schwerin, Öffentliche Wanderung "Hute am Seilerberg"
Foto: R. Schwerin, Öffentliche Wanderung "Hute am Seilerberg"

NABU Habichtswald - Wanderung über die Hute am Seilerberg (ehemals Truppenübungsplatz Ehlen)

 

 

 

Am Sonntag fand eine öffentliche Wanderung des Naturschutzbund Habichtswald über die "Hute am Seilerberg" statt. Es kamen ca. 25 Interessierte, viele davon Anwohner aus Ehlen. Hans-Bernd Schmidt vom NABU Bad-Emstal, einer der langjährigen Initiatoren des Projektes, berichtete über den aktuellen Stand der Planungen. Ziel ist der Erhalt des halboffenen Charakters mit seinem besonderen Artenreichtum (u.a. Kammmolch, Geburtshelferkröten, von Ameisenhügeln durchzogene Wiesen u.v.m.). Es wurde über den Wegeverlauf (das Gelände bleibt zugänglich), die Umgestaltung des Baumgürtels, die Notwendigkeit des Freihaltens des Geländes gegen die jetzt schon sichtbare Verbuschung (durch Beweidung, Mat und Gehölz Rückschnitte) gesprochen. Eingegangen wurde auch auf den Eindruck mancher, dass noch nicht viel auf dem Gelände passiert sei (was auch stimmt). Dies liegt daran, dass derzeit ein Gesamtkonzept erarbeitet wird, dessen Details mit Bundes- und Landesforst, sowie der Unteren- und Oberen Naturschutzbehörde abgestimmt werden müssen. Für die Umsetzung des Naturschutzkonzeptes ist mit einem jahrelangen Entwicklungsprozess zu rechnen. Mit ersten Arbeiten wird aber diesen Winter begonnen. Der Pappelstreifen an der Autobahn soll soweit ausgelichtet werden, dass natürlicher Aufwuchs standortgerechter Bäume erfolgt und langfristig dort ein Mischwald entsteht.

Anregungen und Fragen können eingebracht werden (was z.T. auf der Wanderung auch erfolgte!). Nahezu alle Interessierten haben ihre E-Mail-Adresse angegeben und werden nun (so etwa halbjährlich) von uns per Mail über Aktuelles vom Seilerberg und unserer NABU-Gruppe Habichtswald informiert. Aufgrund der sehr positiven Resonanz, und da wir in den zwei Stunden gar nicht bis ins obere Feuchtgebiet kamen, wird es im späten Frühjahr noch einmal eine öffentliche Wanderung mit dem Schwerpunkt Amphibien geben. Zudem plant die hessische NABU Stiftung (die Eigentümerin des Geländes) für diesen Spätherbst noch einen Informationsabend in Ehlen unter Einbezug der Gemeinde. Wer an unseren ca. halbjährlichen Informationen per Mail interessiert ist, kann sich gerne melden: ronald.schwerin@web.de.

Artikel veröffentlicht am 18.10.2015 


 

HNA-Artikel vom 05.08.2015

 

Jede Menge Platz für die Artenvielfalt

Ehlen: Ehemaliger Übungsplatz der Bundeswehr ist jetzt Nationales Naturerbe

Jetzt ist es offiziell: Hartmut Mai, Vorsitzender der Nabu-Stiftung , am neuen Schild, das auf das Naturerbe hinweist.
Jetzt ist es offiziell: Hartmut Mai, Vorsitzender der Nabu-Stiftung , am neuen Schild, das auf das Naturerbe hinweist.

Ehlen. Der ehemalige Standortübungsplatz bei Ehlen ist jetzt das zweite Nationale Naturerbe in Hessen.

„Das ist ein wichtiger Meilenstein für den Naturschutz,“ sagte Hartmut Mai, Vorsitzender der Nabu-Stiftung Hessisches Naturerbe, gestern.

Mit dem „besonderen Kleinod“ übernehme man auch eine „große Verantwortung“, sagte Mai. Die Stiftung habe besonders die Erhaltung der Artenvielfalt im Blick. „Und auch für Ruhesuchende soll die Hute am Seilerberg erhalten bleiben.“ Ein entsprechendes Konzept solle noch entwickelt werden - gemeinsam mit der Gemeinde Habichtswald und den Bürgern. Die sollen im Winter bei einer Info-Veranstaltung einbezogen werden.

Die Fläche am Seilerberg sei „ein Glücksfall für den Naturschutz“, sagte Hessens Umweltministerin Priska Hinz. In Hessen gebe es wenige solcher einzigartigen Flächen. Borstgrasdrasen und magere Flachland-Mähwiesen seien selten geworden, sagte Dr. Elsa Nickel, Abteilungsleiterin im Bundesumweltministerium. Langfristig soll die Fläche als Huteweide und Mähwiese genutzt werden, und Tieren wie Kammmolch und Neuntöter, aber auch seltenen Pflanzen eine Heimat sein.

Man werde sich auf eine Art und Weise kümmern, die dem Naturschutz dient, sagte Gerhard Eppler, Vorsitzender des Nabu Landesverbandes Hessen. Rund 200.000 Euro würden in den kommenden Jahren für Dienstleistungen rund um die Pflege des besonderen Gebiets aufgebracht, sagte Hartmut Mai. Neidhard Heinemann, Erster Beigeordneter der Gemeinde Habichtswald, freute sich, dass dem Gelände eine besondere Rolle im Naturschutz zugewiesen wird.

Nach langen Verhandlungen schenkte die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben jetzt die Fläche an die Nabu-Stiftung. Die hatte sich darum lange bemüht. Mit dem Bundesforst wird sich die Stiftung um die Pflege kümmern.

 

Julia Renner

ren@hna.de


Hute am Seilerberg - Impressionen

Copyright alle Bilder: Ronald Schwerin